Sebylla Silberdistel, die Kapellmeisterin und Initiatorin, dieses Familienprojektes, hatte mit den Hobbitfräuleins, Sebranda, Sebohra, Seburga, sowie dem Hobbitherr, Malutar, kurzerhand, die musikalischsten Verwandten zusammengetrommelt und die ‚Silberdisteln‘ ins Leben gerufen, die nun – meiner Kenntnis nach – ihr erstes Konzert in Bree, auf die Bühnenbretter legten. Riskanterweise hatten sie sich dafür ausgerechnet, einen bree’schen Feiertag auserkoren, weswegen der Zuschauerzuspruch, sich zunächst noch in überschaubaren Grenzen bewegte.
Immerhin traf ich, leicht zuspätkommend, auf die Damen, Tunvil, Ellisandre, Nimrendis und Belaya, sowie Elbenherrn, Thorwien Wintermond, die allesamt schon, zu den ersten Weisen des Hobbitquintetts, am Abtanzen waren. Die schmissigen und auch mal, ruhigeren Lieder, wie ‚Das Städchen Neuburg‘ (‚City of New Orleans‘), ‚Hinter Blauen Augen‘ (‚Behind Blue Eyes‘), oder ‚Bogüs meckern nie‘ (‚Bobby McGee‘), stammten allesamt aus einer ganz bestimmten Ära der Musikgeschichte, welche die ‚Disteln‘ an diesem Abend, auch als Oberthema erwählt hatten, die legendäre, sogenannte ‚Holzstock-Epoche‘ (‚Woodstock‘)! Genauer gesagt, läutete die musikalische Familie, mit ihrem Auftritt, eine ‚Holzstock-Wiederbelebung‘ ein, mit der sie die musikalischen Jahre 1968 bis 1972, des Zweiten Zeitalters, abdeckten.
Angeblich hatten diese Jahre, im Zeichen einer ‚Friedensbewegung‘ gestanden, die an verschiedenen Orten, eine ganz besondere Hobbitart hervorgebracht hatte, die sogenannten ‚Hippies‘, die für viele Lieder, die auch an diesem Abend zu Gehör gebracht wurden, verantwortlich zeichneten. Die fünf Familienmitglieder spielten wahrlich, wie aus einem Guss und schienen wirklich gut aufeinander eingespielt zu sein, sodass sich das Publikum, mehr als nur einmal, überaus beeindruckt zeigte.
Viele der ‚Immergrüns‘ waren, trotz deren hohen Alters, den Zuhörern noch gut bekannt, wenn auch die Titel der Lieder nicht immer sofort parat waren, kannte doch nahezu jeder die eingängigen Melodien von so bekannten Stücken wie, ‚Ein weiteres Stück Torte‘ (‚Another Piece of my Heart‘), ‚Das Übergewicht‘ (‚The Weight‘), ‚Sarumba’s Party‘ (‚Samba pa ti‘) und ‚Mit Hilfe meiner Kumpel‘ (‚With a little Help from my Friends‘). Sebylla war klar der Mittelpunkt des Geschehens und man merkte – trotzdem sie desöfteren vom Federrad ihres Pfaus, der mit auf der Bühne weilte, verdeckt wurde -, dass sie sehr viel Spass an ihrem Auftritt hatte. Auch an ihren sympathischen Ansagen, konnte man selbiges ablesen. Höchst erstaunt war ich dann, als die patente Hobbitdame ankündigte, dass das folgende Lied, mir – Beuno Willowtree – gewidmet sei!
Der Titel, den sie nannte, rief dann auch allgemeines Gelächter hervor: ‚Du kannst die Mütze auflassen‘ (‚You can leave your Hat on‘), war natürlich, klar und deutlich, als Anspielung auf meine Zwipfelkappe gemeint. Eine tolle Überraschung, der noch weitere ‚Kracher‘, wie ‚Schwing dich runter‘ (‚Swing low‘), ‚Bäcker Strasse‘ (‚Baker Street‘), ‚Sommer in Bree‘ (‚Summer in the City‘) und dem, quasi Titellied des Abends ‚Holzstock‘ (‚Woodstock‘), folgten. Echt tolle Darbietungen, die wirklich mehr Zuhörer verdient gehabt hätten! Leider war die Fluktuation im Publikum ziemlich stark gegeben, sodass nie eine wirklich grosse Menge zusammenkam.
Einige Besucher hatten bereits wieder gehen müssen, als Elbenherr Olodriel und kurze Zeit später, ‚Schankmaid-Gastwirt‘, Herr Gimpf, das Gelände enterten und sogleich vollends von der Musik ‚gefangengenommen‘ wurden. Sie durften sich noch an Nummern, wie ‚Stolze Marie‘ (‚Proud Mary‘), ‚Böser aufgehender Mond‘ (‚Bad Moon Rising‘), ‚Zeh-Zieher‘ (‚Cecilia‘) und ‚Ich mag Steine rollen‘ (‚I love Rock’n Roll‘), erfreuen, die noch genauso spielerisch perfekt, wie zu Beginn des Konzerts dargeboten wurden.
Die ‚Silberdisteln‘ bewiesen Durchhaltevermögen und gaben professionell ihr Bestes, ohne dabei das Gefühl für ihre Musik vermissen zu lassen. Leider musste ich dann – zur zehnten Abendstunde – vorzeitig aufbrechen, bedankte mich für die grandiose Darbietung bei Sebylla und ihren ‚Disteln‘ und kam nicht umhin, in mich hinein zu Schmunzeln, als ich beim Verlassen des Geländes, noch die letzte Ansage der Kapellmeisterin mitbekam: ‚Wir machen weiter bis elf Uhr nachts, vielleicht kommt ja noch einer zurück!‘
Hui eine neue Kapelle. Schade dass ich das verpasst habe. Danke für den Bericht lieber Beuno
Gerne doch, liebe Mai! 😀 Die letzte Woche war wirklich sehr musikalisch! 🙂
Hui, unsere erste Kritik und dann auch gleich so eine wohlmeinende. Da haben wir ja Hoffnung, dass mehr Leser des Auenländer Wochenblatts beim nächsten Konzert zuhören werden.
Liebe Grüsse (auch von den anderen)
Sebylla Silberdistel
Die gute Kritik ist vollauf berechtigt…das Konzert war klasse, liebe Sebylla! 🙂
Leider habe ich nicht das ganze Konzert gesehen aber das was ich hörte war wundervoll.